"Bilder einer Ausstellung" Mussorgsky - Ravel

Modest Mussorgsky
Foto: Piniricc
Modest Mussorgsky
Foto: Piniricc
Maurice Ravel (1875-1937)
Maurice Ravel (1875-1937)

Foto: Karl Rahner Akademie
Foto: Karl Rahner Akademie

Eine musikwissenschaftliche AnnÀherung
am 25. Mai 2013 in der Karl Rahner Akademie
Moderation: Lilly Fritz und Rainer Nellessen



Programm

14:30 - 16 Uhr
Bilder zum Hören:
Realismus und NarrativitÀt in Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung"
Dozentin
Dr. Gesa Finke
Hochschule fÌr Musik und Tanz Köln

16:30 - 18 Uhr
Vom Klavier auf das Orchester:
KlÀnge, Farben, Formen - Maurice Ravels Orchesterfassung
Dozent Prof. Dr. Michael Stegemann
Komponist / Professor fÌr Musikwissenschaft UniversitÀt Dortmund

18:30 - 19:15 Uhr
Konzert
Mussorgsky "Bilder einer Ausstellung"
gespielt von Oliver Drechsel


Eine Ausstellung von Aquarellen und Zeichnungen des befreundeten Architekten Victor Hartmann gab Mussorgsky 1874 den Ansto� zu dem Klavierzyklus "Bilder einer Ausstellung". Einleitung und die "Promenade" Ìberschriebenen Zwischenspiele zeigen den Komponisten beim Rundgang durch die Ausstellung. Diese marschartigen SÀtze enthalten motivische Floskeln, die mehr oder minder offenkundig in den zehn StÌcken wiederkehren und so die innere Einheitlichkeit des Zyklus garantieren. Die einzelnen Bilder kontrastieren scharf, der grotesk einherstolpernde "Gnomus" zur Troubadour-Kantilene ("Das alte Schlo�"), die in den Tuilerien umhertollenden Kinder zum pittoresken "Ballett der KÌchlein in ihren Eierschalen", der auf schweren Ostinato-BÀssen vorbeirumpelnde polnische Ochsenkarren "Bydlo" zum "Marktplatz in Limoges" und zu dem drastischen PortrÀt der Juden Goldenberg und Schmuyle. Fremdartige Akkordverbindungen fÌhren ("Katakomben") in die SphÀre des Phantastischen. Im Andante sieht Mussorgsky TotenschÀdel aufleuchten ("Cum mortuis in lingua mortua"). Die barbarischen Rhythmen und schroffen Akzente, mit denen Mussorgsky den nÀchtlichen Ritt der Hexe Baba-Yaga schildert, deuten voraus auf Bartók. "Das gro�e Tor von Kiew" bringt mit Àu�erster Kraftentfaltung die Vision einer feierlichen Prozession. Das Klavier gerÀt an die Grenze seiner Möglichkeiten, nicht durch die sich Ìberschlagende VirtuositÀt, sondern durch einen schroffen, prasselnden und kantigen Klangstil, dessen Zweck die schonungslose Wahrhaftigkeit des Ausdrucks ist.
(Karl Schumann)

Ravels "chef-dŽoevre" als Instrumentator die "Tableaux dŽune exposition" entstand zwischen April und September 1922. Der russische Dirigent Sergej Koussevitzky hatte fÌr seine Konzertreihe an der Opéra die Orchestration in Auftrag gegeben, und Ravel sagte begeistert zu. "Das Gro�e Tor von Kiew ist endlich fertig", konnte er ihm schon am 1. Mai 1922 mitteilen. "Ich habe mit dem Ende begonnen, weil es das fÌr die Orchestration uninteressanteste StÌck war. Aber man glaubt es kaum, was eine so leichte Sache einem fÌr Arbeit machen kann." Die UrauffÌhrung durch Koussevitzky (am 19. Oktober 1922 in Paris) wurde ein sensationeller Triumph, und nachdem die sechsjÀhrige "Schutzfrist" abgelaufen war, fÌr die sich der Dirigent das alleinige AuffÌhrungsrecht ausbedungen hatte, wurden die "Bilder einer Ausstellung" zum Repertoire- Favoriten aller gro�en Orchester der Welt.
(Michael Stegemann)

GebÃŒhr EUR 18,- / 9,-

Anmeldung erfolgt ÃŒber die Karl Rahner Akademie

Zur Webseite der Karl Rahner Akademie

Dienstag, 14.05.2013

Zurück

Merkliste

Veranstaltung

Momentan befinden sich keine Einträge in Ihrer Merkliste.




Letzte Aktualisierung: 04.10.2021 09:06 Uhr     © 2025 Theatergemeinde KÃ?LN | Auf dem Berlich 34 | 50667 Köln