DIE ZAUBERFLÃ?TE | Oper am Dom

Die Zauberflöte
Foto: Paul Leclaire
Die Zauberflöte
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Die Zauberflöte
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Die Zauberflöte
Foto: Paul Leclaire

Die Kölner Oper glaubte, dem Publikum die "Zauberflöte" schon deswegen schuldig zu sein, weil die letzte Inszenierung vor nur 4 Jahren in der UniversitÀts-Aula nicht sonderlich glÌckte.

Jetzt war eine Produktion zu sehen, welche von Mariame Clément (Regie) und Julia Hansen (Ausstattung) zunÀchst fÃŒr Strasbourg und Nice konzipiert wurde. Sie arbeitet u.a. mit Videoprojektionen des Teams fettFilm, welches vor nicht allzu langer Zeit in Bonn Verdis "Giovanna dâ??Arco" bebilderte und sogar (wenig glÃŒcklich) inszenierte. In Köln wurde gleichfalls mit Bildern gespielt, was mitunter ganz hÃŒbsch aussah. Bei der Feuer- und Wasserprobe wurden Aufnahmen von WaldbrÀnden und Tsunamis gezeigt. Da erhob die Regie also gewaltig den Zeigefinger, nachdem sie die Handlung zuvor weitgehend freundlich erzÀhlte, ohne tiefere Schichten des Werks zu berÃŒhren. Eine seltsame Akzentuierung war es, Sarastro als Blinden zu zeigen. Wieder sehend geworden, ging er in der Finalszene auf die feindliche Königin der Nacht zu und kÃŒsste sie. Wenn politische Auseinandersetzungen und MachtkÀmpfe so einfach zu bereinigen wÀren. Man stelle sich einmal Frau Merkel und Herrn Putin vor. Die Inszenierung plÀtscherte auch sonst ziemlich oberflÀchlich dahin. Malerisch gab sich die Graslandschaft, in welcher die Handlung anhub und wohin es Papageno nach einem Flugzeugabsturz verschlagen hatte, wenn das Bild recht gedeutet wurde. Nach der Pause setzte sich das Geschehen in einem GroÃ?raumlaboratorium fort, welches zunÀchst einer Pressekonferenz diente, bei der Sarastro seine HumanitÀtsideale verkÃŒndete. All diese Bilderfindungen hatten durchaus einigen Unterhaltungswert, verniedlichten in ihrer Unverbindlichkeit jedoch alle weitlÀufigeren Dimensionen. Beim Musikalischen haperte es u.a. dort, wo man es eigentlich nicht erwartet hÀtte. Will Humburg, wunderbarer Dirigent im Italianità-Repertoire, variierte Tempi mitunter unbotmÀÃ?ig, Köln-Liebling Claudia Rohrbach ist nach wie vor eine wunderbare KÃŒnstlerin, aber ÃŒber die Pamina schon etwas hinaus. Mirko Roschkowski lieh dem Tamino seinen eminent lyrischen Tenor. Dem Opernstudio-Neuling Wolfgang Schwaiger (23) traute man mit Recht den Papageno zu, den er auf liebenswerte Weise verkörperte. Fulminant lieÃ? Anna Siminska das Koloraturfeuerwerk der Königin der Nacht funkeln, Mika Kares imponierte mit seinem ausladenden Sarastro-Bass. CZ

Donnerstag, 15.01.2015

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