Schwarzwasser | Depot

Schwarzwasser | Depot
Foto: Tommy Hetzel

von Elfriede Jelinek
Direkt am Anfang stellt sich die Frage: â??Depot 1 oder Depot 2?â?? Antwort: â??In keinem von beiden.â?? Oder vielleicht doch?

Zwar nicht auf der BÃŒhne und nicht im Zuschauerraum, aber zumindest durch das Depot 1 lÀuft man einmal hindurch und kann einen kurzen Blick auf die Kulisse von â??Wutâ?? erhaschen, ehe man mit seiner Gruppe hinter der TribÃŒne verschwindet. Mit seiner Gruppe? Ja. FÃŒr â??Schwarzwasserâ?? hat sich Regisseur Stefan Bachmann etwas Ungewöhnliches einfallen lassen. Jeweils sechs Menschen (immer mit Maske) sind zu einer Gruppe eingeteilt. Zusammen mit dieser Gruppe bewegt sich der Zuschauer zu verschiedenen Stationen. Gespielt wird im Aufzug, auf der Toilette, im Container, live oder per Videomontage.
Die KostÌme der Ensembles sind auffÀllig. Alle haben mit Geld zu tun, sind bedruckt mit Pfund-, Dollar- oder Euronoten. Die Texte können fÌr sich stehen, sind aber auch miteinander verknÌpft. Stellenweise wiederholen sich Passagen. Was bei einem gehört wurde, taucht beim anderen wieder auf. Es steckt sehr viel Provokation in den Worten. Diese �berspitzung entfacht GefÌhle, Wut und Unglaube. Nicht nur ein streitbarer Seitenhieb auf das aktuelle politische Geschehen fÀllt. Seien Sie also aufmerksam, gut zu Fu� und es wird ein sehr interessanter Abend werden.
RJ

Donnerstag, 19.11.2020

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