20 Jahre Sommerblut Kulturfestival

- 20 Jahre Sommerblut
Foto: Sommerblut

20 Jahre Sommerblut
Foto: Sommerblut
Ein JubilĂum unter besonderen Bedingungen
Zum Auftakt des diesjĂhrigen Sommerblut Kulturfestivals ist es Leiter Rolf Emmerich ein Anliegen, die Wichtigkeit der Kultur zu betonen: Kultur sei als Nahrung der Seele systemrelevant.
Auch der Themenschwerpunkt â??Naturâ?? treffe den Nerv der Zeit. AuĂ?erdem ist Emmerich stolz, dass man die Schriftstellerin, Bloggerin und Slam-Poetin Ninia LaGrande Botschafterin des 20. Festivals gewinnen konnte.
Nachdem das Sommerblut-Festival bisher in einem Ăberschaubaren Zeitraum stattfand, erstrecken sich die BeitrĂge dieses Jahr von Anfang Mai bis zum Ende des Jahres. Weil ein Spielen vor Live-Publikum nicht möglich ist, finden die ersten Veranstaltungen online statt. DafĂr haben die Verantwortlichen den virtuellen Raum Gather Town geschaffen, eine eigene Welt mit BĂhne, Loungebereich und AusstellungsrĂumen. Am 7. Mai eröffnete das Festival der Multipolarkultur. Bereits seit dem ersten Wochenende können Interessierte die Fotoausstellung â??Bewegte Körperâ?? und die Ausstellung von Johannes Grammel sowie â??AnthropozĂnâ?? besuchen.
Die JubilĂumsfeier zu 20 Jahren Sommerblut fand in der Kölner Philharmonie statt. Unter dem Motto â??Kultur.Natur.Begegnungâ?? feierte man 20 â??mutige, berĂhrende und leidenschaftliche Jahreâ??. Den Abend moderierten ChrisTine Urspruch und Ralph Caspers. Mitwirkende waren unter anderem das Wiener GemĂseorchester, Helmut Zerlett und Band sowie die Klezmer Tunes. Zum Abschluss des digitalen Programms findet am 24. Mai die Mad Pride statt: eine Fahrt durch die Stadt abgerundet durch Konzerte und eine Diskussionsrunde darĂber, wie barrierefrei der Zugang zur Natur ist.
Wie jedes Jahr erwartet das Publikum eine Bandbreite an verschiedenen StĂcken. Producing Sybille fragen sich in ihrem StĂck â??Otherhoodâ??, ob Elternschaft von der Natur bestimmt ist? Ist es das NatĂrlichste, was es gibt? Das Kollektiv Behrmann/Koch/Mielich lĂdt Sie in â??Besser Sterbenâ?? zu einer Kaffeefahrt mit dem Tod ein. â??Sehen Sie es als kostenlose Bestattungsvorsorgeberatungâ??, denn nichts ist natĂrlicher als der Tod. In â??Unter Wasser LĂchelnâ?? sprechen fĂnfzehn Betroffene Ăber ihr Leben mit Depressionen. Barbara Wachendorf möchte das Thema aus der Tabuecke holen und fragt: â??Welche Bedingungen brauchen Menschen, um ein gutes Leben zu fĂhren?â?? Im CircusDanceFestival: Female* circus verbinden drei filmische BeitrĂge Ăber die britische Performerin Laura Murphy und die Luft Akrobatin ChloĂ© Moglia die Sicht auf den weiblich* gelesenen Körper. In Gather Town zu sehen ist â??Natur & Wahrheit?â??: nicht-binĂre Menschen und Frauen* diskutieren Ăber die Rollenbilder und unsere Gesellschaft. Das kĂnstlerische Forschungsprojekt empathic approach macht mit einer Verbindung aus zeitgenössischem Tanz und Installation auf die weltweit stattfindende UnterdrĂckung von Frauen aufmerksam. In Zusammenarbeit mit dem Theater im Bauturm entsteht der Audiowalk â??Biotopia. EinMyzelâ??. Der mulitperspektivische Spaziergang fĂhrt die Teilnehmer*innen in den ĂuĂ?eren GrĂngĂrtel und lĂsst menschliche wie nicht-menschliche Akteur*innen sprechen.
Die Projektgruppe Drugland prĂsentiert â??Samsa â?? Aus dem Leben eines Ungeziefersâ??, die Verwandlung von Kafka in neuem Gewand. In dem Dokumentarfilm erzĂhlen sechs Betroffene/Nutzer*innen von ihren Erfahrungen mit Drogen und wie sie als Ungeziefer der Gesellschaft betrachtet werden. â??Urbane Oasen/Wildwuchsâ?? heiĂ?t das Jugendprojekt zum Klimawandel, das Fotos, Videos und Audioaufnahmen zu einer performativen Radtour vereint. â??Ich war ein Mensch, der viel wusste und konnte und so weiter und jetzt bin ich etwas verteufelt, weil ich nicht mehrâ?? ist eine offene Schreibwerkstatt fĂr Menschen mit Demenz. Aus den GesprĂchen und Texten entsteht eine Audio-Video-Installation. Schuberts â??Winterreiseâ?? ist vielen bekannt. Frauke Meyer wirft mit einem inklusiven Ensemble einen neuen Blick auf die 24 Lieder. ErgĂnzt werden die StĂcke mit Ausschnitten aus â??Waldenâ?? von Henry Thoreau. FĂnfzehn mĂnnliche Jugendliche aus der JVA Wuppertal performen im StĂck â??Knockoutâ?? zum Thema Vater. Ein inklusives Ensemble bestehend aus zwanzig Frauen mit und ohne Behinderung diskutieren im Stammheimer Skulpturenpark Ăber Ausschluss und Diskriminierungserfahrungen.
Diese und noch viele andere interessante, inklusive Projekte sind fĂr dieses Jahr geplant. Konkrete Daten sind absichtlich nicht angegeben, da sie sich coronabedingt immer wieder Ăndern können. FĂr mehr Informationen und den genauen Zeitplan schauen Sie bitte auf der Webseite des Festivals (www.sommerblut.de) nach.
Webseite Sommerblut
Donnerstag, 08.07.2021
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