MoliÚre, Falstaff & Wunderschönes Welkfleisch

- Die Hermannsschlacht | Depot 2
Foto: Julian Röder

Die Hermannsschlacht | Depot 2
Foto: Julian Röder
Die Spielzeit 21/22 am Schauspiel Köln
Intendant Stefan Bachmann hat sich fÌr den Auftakt der neuen Spielzeit 21/22 am Schauspiel Köln die Inszenierung des Klassikers Nathan der Weise von Gotthold Ephraim Lessing (10.9.) ausgesucht. Da Corona alles unbestÀndig hÀlt, sind in der neuen Spielzeit drei Variationen geplant.
Utopolis Köln des Rimini Protokoll setzt Köln in den Mittelpunkt. An 48 Orten in der Kölner Innenstadt versammeln sich am 15.9. kleine Gruppen und starten von dort in die Stadt und das StÃŒck. Am 12.11. findet eine weitere UrauffÃŒhrung statt. Oblomow Revisited frei nach Iwan Gontscharows Roman erscheint im virtuellen Raum. Regisseur Luk Perceval fragt sich darin: â??Sind wir Helden, wenn wir einfach zu Hause bleiben?â?? Und im Mai wagt sich Regisseur Moritz Sostmann ins Freie. In Engel in Amerika von Tony Kushner beschÀftigt sich Sostmann mit den AnfÀngen der AIDS Epidemie.
UnverÀndert werden die meisten StÃŒcke jedoch in den SÀlen des Carlswerk stattfinden. Am 17.9.2021 wird das StÃŒck Ode von Thomas Melle in einer neuen Fassung uraufgefÃŒhrt. Raphael Sanchez zeigt, wie systemrelevant die Kunst ist. Am 22.10. folgt Bastian Kraft. Er hat Die Atemschaukel von Herta MÃŒller fÃŒr die BÃŒhne adaptiert. Regisseur Kraft inszeniert ein wortgewaltiges StÃŒck ÃŒber den Weg eines Zwangsgefangenen nach dem Zweiten Weltkrieg. Einen Monat spÀter, am 19.11., ist Premiere von Guillermo Arriagas Roman Der Wilde in der BÃŒhnenfassung von David Gaitán, der ebenfalls die Regiearbeit ÃŒbernimmt. Das Drama ÃŒber die Geschichte des 17-jÀhrigen Juan Guillermo, der in Mexiko-Stadt in den Drogenhandel einsteigt, lebt von seiner Mehrsprachigkeit: Deutsch, Englisch und Spanisch. Nach dem Erfolg der Hermannsschlacht widmet sich Regisseur Oliver FrljÃc am 17.12. dem Dom-Projekt. Die UrauffÃŒhrung wirft einen kritischen Blick durch die Jahrhunderte auf das Kölner Wahrzeichen. Am 29.1.2022 feiert Wunderschönes Welkfleisch UrauffÃŒhrung. Das StÃŒck von und mit der selbsternannten â??oldschoolâ?? des Schauspiel Köln konzentriert sich unter der Regie von David Vogel auf Schönheitsideale und den Wandel dieser. An ein trauriges JubilÀum erinnert Regisseur Nuran David Calis am 8.4.: 30 Jahre Mölln. Grund genug fÃŒr den Regisseur sich in Mölln 92/22 mit diesem Ereignis auseinanderzusetzen. Nach Edward II. - die Liebe bin ich bleibt Regisseurin Pinar Karabulut in royalen Kreisen. In Richard III. nach William Shakespeare geht es um Leben und Tod, Macht und Manipulation. In der virtuellen Alptraumanalyse Svenja beschÀftigt sich Regisseurin Anta Helena Recke mit der Wandlung zu einer post-rassistischen Welt (29.4.).
Neben diesen UrauffÌhrungen sind weitere Premieren geplant. Am 2.10. inszeniert Regisseurin Lucia Bihler zusammen mit dem Ballet of Difference Orlando nach Virginia Wolf. Gemeinsam setzen sie sich mit dem binÀren Geschlechtersystem auseinander. Weitere fÌr den Herbst geplante StÌcke sind Reich des Todes von Rainald Goetz und Metropol nach dem gleichnamigen Roman von Eugen Ruge in der Theaterfassung von Armin Petras, der gleichzeitig auch die Regie Ìbernimmt. Auch in Die LÌcke 2.0 bleibt bei Regisseur Nuran David Calis der Rassismus im Fokus. Zu sehen ist eine �berarbeitung von Die LÌcke von 2014. Am 23.10. widmet sich Regisseur Thomas Jonigk in Bruder Eichmann von Heinar Kipphardt dem unmenschlichen Grauen der NS-Zeit. In seiner dritten Arbeit fÌr das Schauspiel Köln ist am 21.1. MoliÚre von Regisseur Frank Castorf zu sehen. Am 18.3. feiert das aufgeschobene Shakespeare Projekt Falstaff des Regisseurs Jan Bosse Premiere. Aufgeschoben ist zum GlÌck nicht aufgehoben.
RJ
Donnerstag, 08.07.2021
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