Staatenhaus am Rheinpark, Saal 1
La Consagración de la Primavera
ISRAEL GALVÁN ?? SYLVIE COURVOISIER ??CORY SMYTHE
Tanz
REGIE UND CHOREOGRAFIE ISRAEL GALVÁN
MUSIK IGOR STRAWINSKY: LE SACRE DE PRINTEMPS
SYLVIE COURVOISIER, CORY SMYTHE: CONSPIRACION SYLVIE COURVOISIER: SPECTRO
TANZ ISRAEL GALVÁN
PIANO SYLVIE COURVOISIER, CORY SMYTHE
LICHTDESIGN RUB?N CANACHO
SOUNDDESIGN PEDRO LE?N
B?HNE PABLO PUJOL
KOST?MBERATUNG REYES MURIEL DEL POZO
»Le Sacre du Printemps« Ìbt seit der skandalumwitterten UrauffÌhrung von Nijinsky im Jahre 1913 in Paris eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf die unterschiedlichsten Choreograf*innen aus. An den BÌhnen Köln sind in dieser Spielzeit zwei ganz aktuelle Interpretationen zu sehen. Im Depot wird die SÌdafrikanerin Dada Masilo ihre Version prÀsentieren und im StaatenHaus der FlamencotÀnzer Israel Galván.
WÀhrend einer gemeinsamen Probenpause zur Show »La Curva« spielt die Pianistin Sylvie Courvoisier ein paar Takte aus Strawinskys »Le Sacre du Printemps« ?? ein zÌndender Funke fÌr Israel Galván. Er ist elektrisiert von diesem StÌck und es entsteht ein Duett zwischen der Pianistin und dem TÀnzer, der auch Musiker ist und ein Meister der verschachtelten Rhythmen des Flamencos. Zusammen gestalten sie ein atemberaubendes StÌck, als Teil eines Tanzabends fÌr die Pariser Opéra Bastille.
Die musikalische Basis ist Strawinskys technisch wie musikalisch anspruchsvolle Fassung fÌr zwei Klaviere, die er wenige Tage vor der legendÀren UrauffÌhrung der Orchesterfassung zusammen mit seinem Komponistenkollegen Claude Debussy in privatem Kreis vorstellt. Es ist eine gro?e Herausforderung fÌr Sylvie Courvoisier, die Komposition mit dem Pianisten Cory Smythe zu interpretieren und dabei den rhythmischen Puls von Israel Galván mit aufzunehmen. Die »folie à deux« wird so zur »folie à trois« und schlie?lich zu einer eigenen Komposition, die lose auf »Le Sacre du Printemps« beruht. Dabei wird die enge Struktur jeder Zeile zum Rahmen einer Interpretation, die, obwohl frei, sich immer an Strawinsky orientiert. Die Herausforderung geht Ìber das Notenblatt hinaus. Galván Ìbernimmt sozusagen den perkussiven Teil. Im Dialog mit dem Klavier schlÀgt er den Takt der orchestralen Komposition mit seinen FÌ?en. Hier ist der TÀnzer auch Musiker, ein Schöpfender mit seinem eigenen Instrument.
»Ich liebe es, die Musik zu tanzen, die aus mir kommt und mich in ein Percussion-Instrument zu verwandeln ? Es ist sehr befreiend, nicht einzig und allein TÀnzer zu sein.«
ErgÀnzt wird »Le Sacre du Printemps« durch zwei Kompositionen von Sylvie Courvoisier.
Israel Galván de los Reyes, 1973 in Sevilla geboren und als Sohn professionell tanzender Eltern von klein auf in der AtmosphÀre von Flamenco und TanzsÀlen gro? geworden, entscheidet sich erst 1990 fÌr eine Tanzausbildung. 1994 wird er Mitglied der »Compania Andaluza de Danza« und gewinnt als TÀnzer alle erdenklichen Preise in Spanien. Mit »Mira! / Los Zapatos Rojos« bringt Galván 1998 sein erstes eigenstÀndiges Werk auf die BÌhne. Seitdem folgen diverse Choreografien. Er ist Associate Artist des »Theatre de la Ville de Paris« und des »Mercat de les Flors« in Barcelona. Galván gilt als Erneuerer des Flamencos. Er stellt traditionelle Techniken EinflÌssen aus anderen Tanzstilen gegenÌber und fÌhrt den Flamenco so auf eine andere Ebene. Galvan versucht die essenzielle Kraft des Flamencos herauszuschÀlen und ihn vom Klischee der eigenen Tradition zu befreien. 2012 wird er mit dem New Yorker »Bessie-Award« ausgezeichnet. 2016 erhÀlt Galván den britischen »Critic??s circle National Dance Award«.
Die Pianistin und Komponistin Sylvie Courvoisier, 1968 in der Schweiz geboren, studiert Jazz und Klassik an den Konservatorien in Montreux und Lausanne. Seit 1998 lebt und arbeitet sie in Brooklyn. Sie leitet verschiedene Bands und Musikprojekte und nimmt acht Alben auf. Neben dem Trio, das sie mit Kenny Wollesen und Drew Gress grÌndet, ist sie Co-Leiterin des »Miller??s Tale Quartetts« mit Evan Parker, Ikue Mori und Mark Feldman, Mitglied des »Cast-a-net Quintett« mit Israel Galván und der Gruppe »Mephista«. Seit 1997 tritt sie regelmÀ?ig solo oder im Duett mit dem Geiger Mark Feldmann auf. Sie komponiert Musik fÌr Konzerte, Radio, Ballett und Theater und erhÀlt KompositionsauftrÀge vom Vidy Theater Lausanne, Pro Helvetia und den Donaueschinger Musiktagen. Sylvie Courvoisier wird mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet und mit einem Stipendium der Stiftung fÌr Zeitgenössische Musik / Klang und Chamber Music America??s New Jazz Works, USA.
Der Pianist Cory Smythe, 1977 in den USA geboren, studiert an der Indiana University und an der University of Southern California. Er spielt Klassische und Neue Musik, Jazz und Improvisation. Dabei arbeitet er mit innovativen und avantgardistischen KÌnstlern wie Steve Lehmann, Hilary Hahn oder Anthony Braxton zusammen. Mit seiner Musik löst er die Grenze zwischen Komposition und Improvisation auf. Smythe tritt u. a. bei Newport Jazz, Wien Modern, Nordic Music Days und im Lincoln Center auf. FÌr die Einspielung »In 27 Pieces: The Hilary Hahn Encores« wird er mit einem Grammy Award ausgezeichnet.
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